Davon betroffen ist ab Juni 2007 auch die gut ausgelastete Strecke Tübingen–Stuttgart. „Die Rücknahme der Bahnkürzungen war möglich. Umso unerträglicher ist es, dass nun ausgerechnet Verantwortliche in der CDU, die das verhinderten, den Schwarzen Peter der Bahn oder dem Bund zuzuschieben versuchen“, sagte der SPD-Kreisvorsitzende Michael Wechsler auf einer Vorstandssitzung in Denkendorf.
Die SPD-Landtagsfraktion hatte im Zuge der Haushaltsberatungen die Aufstockung der Mittel für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beantragt. Damit wollte sie verhindern, dass zahlreiche Zugverbindungen im Land gestrichen werden. Der Antrag wurde jedoch in namentlicher Abstimmung von den Regierungsfraktionen CDU und FDP abgelehnt.
„Es ist höchst bedauerlich, dass CDU und FDP diese letzte Chance nicht genutzt haben. Hinterher jammern und das eigene landespolitische Versagen durch Schuldzuweisungen an andere kaschieren, ist übler Stil“, so Wechslers Kritik. Die Fahrplanausdünnungen seien verkehrs- und klimapolitisch falsch und schadeten auch dem Raum Kirchheim/Nürtingen sowie Esslingen mitsamt seinen Pendlern und anderen betroffenen Fahrgästen. Auch Anschlüsse von Bussen und Nebenstrecken seien betroffen. Die Reduzierung der bestehenden Bahnkilometer werde viele Pendler, die gerade erst vom Auto auf die Bahn umgestiegen seien, wieder in die PKWs zurücktreiben.
Die Kreis-SPD verlangt von der Landesregierung, den „unsäglichen Vertrag“ mit der DB Regio nachzuverhandeln. In anderen Bundesländern zahlten die Landesregierungen bis zu 12 Prozent und damit rund einen Euro weniger pro gefahrenen Zugkilometer. Deshalb hätten viele andere Länder Kürzungen im ÖPNV vermeiden können. „Die Verantwortung für die bevorstehende Ausdünnung liegt eindeutig auf Seiten der Landesregierung. Sie hat den grottenschlechten Vertrag mit der Bahn abgeschlossen und die Kürzungen gemeinsam ausgehandelt“, sagte Wechsler.
Quelle: SPD Kreisverband Esslingen